Mittwoch, 13. November 2013

Die Sprache - Bahasa Indonesia


In der Uni und im täglichen Leben

Teil des BIPAS Programmes ist es die Indonesische Sprache zu lernen. Zweimal wöchentlich für zwei Stunden werden die Studenten sowohl im Verstehen, im Mündlichem als auch im Schriftlichen Bahasa Indonesia unterrichtet. Wie viel man dabei lernt ist ganz dem Einsatz des Einzelnen Studenten überlassen. Der Kurs ist ausgerichtet für Studenten die zuvor noch keine Sprachkentnisse haben, das heißt jeder kann mitmachen und verstehen.




 


Der Indonesische Archipel besteht bekanntermaßen aus ca. 17 500 Inseln, auf denen ca. 250 verschiedene Volksgruppen mit je eigenen Sprachen und Dialekten.
Der Begriff Bahasa Indonesia wurde auf dem 2. Jugendkongress von 1928 geprägt. Der Leitspruch war "Satu nusa, satu bangsa, satu bahasa!" (Ein Land, ein Volk, eine Sprache!). Später wurde Malaiisch als Grundlage des Indonesischen festgelegt. So wurde keine spezielle Regionalsprache bevorzugt, was vielleicht zu Konflikten geführt hätte. 1945 wurde Indonesisch zur Nationalsprache Indonesiens und diente unter anderem dem Zweck die zahlreichen Ethnien Indonesiens zu einer Nation zu einen.
Auch in Malaysia wird diese Sprache verstanden und einige Begriffe wurden sogar von den Europäern übernommen (Kamar=Zimmer, Mobil=Auto, Otomat=Automat usw.).
In allen Indonesischen Schulen wird heute neben der jeweiligen Muttersprache Bahasa Indonesia unterrichtet. Wenn Balinesen sich untereinander unterhalten sprechen sie in der Regel Balinesisch, mit fremden Indonesiern wird dann aber wieder Bahasa Indonesia gesprochen. Auch für uns Europäer ist diese Sprachen wegen ihrer sehr simplen Grammatik und wegen einer vom Schriftbild nur geringfügig abweichenden Aussprache einfach zu lernen. 


 
Lange Zeit war Indonesisch Pflichtfach in den indonesischen Schulen, während der restliche Unterricht in den Regioanlsprechen gehalten wurde. Heute wird nur noch in Indonesisch unterrichtet. Trotzdem darf man nicht vergessen, dass Indonesisch eigentlich die Zweitsprache eines jeden Indonesiers ist. An der Ausprache kann man erkennen aus welcher Region er oder sie stammt. Ein großer Teil der Indonesier spricht auch heute noch ausschließlich seine jeweilige Regionalsprache (besonders in den abgelegenen Gebieten).

Einige einfache Wörter, Fragen oder Begrüßungsfloskeln zaubern aber schon oft ein Lächeln auf das Gesicht des Angesprochenen und helfen ungemein bei der Kontaktaufnahme bzw. kann eine Preisverhandlung auf Indonesisch zu einem wesentlich günstigeren Kaufpreis führen.

Im Allgemeinen sind Indonesier immer froh wenn Studenten Bahasa Indonesia mit Ihnen sprechen, das zeigt Interesse am Land und dass man nicht 'nur' als Tourist in Bali ist. Im Allgemeinen kommt aber immer sehr weit mit einem Lächeln, etwas Geduld und Höflichkeit.






Hier ein wenig Bahasa Indonesia für den alltäglichen Gebrauch

Begrüßungen/Höflichkeitsformen:


Vielen Dank. Terima kasih.
Nichts zu danken. Sama-sama. / Kembali.
Danke gleichfalls. Terima kasih kembali.
Bitte. (anbietend) Silakan.
Bitte. (fordernd) Tolong.
Guten Morgen. Selamat pagi.
Guten Tag. (mittags) Selamt siang.
Guten Tag. (nachmittags) Selmat sore.
Guten Abend. Selmat malam.
Gute Nacht. Selmat tidur.
Auf Wiedersehen. Sampai bertemu lagi.
Wie heißen Sie? Apa nama anda?
Ich heiße... Nama saya ....
Wie geht es Ihnen? Apa kabar?
Es geht mir gut. Kabar baik.
Entschuldigung. Maaf.
Verzeihung, darf ich... Permisi, boleh saya.....
Keine Ursache. Macht nichts. Tidak apa apa.

Weitere Redewendungen:


Wie bitte? Bagaimana?
Bitte helfen Sie mir. Tolonglah saya.
Ich möchte (nicht). Saya (tidak) mau.
Was ist das? Apa itu?
Wie teuer ist das? Berapa harga ini?
Ich weiß nicht. Saya tidak tahu
Ich verstehe (nicht) Saya (tidak) mengerti.
Woher kommen Sie? Darimana Anda?
Ich komme aus Deutschland. Saya datang dari Jerman.
... aus Österreich. Saya datang dari Austria.
... aus der Schweiz. Saya datang dari Swiss.
Wo wollen Sie hin? Anda mau ke mana?
Ich will nach... Saya mau ke....
Wie weit ist es bis...? Berapa lama ke...?
Wie viel kostet das?   Berapa itu?


Zahlen:


0
nol
10
sepuluh
20
dua puluh
1
satu
11
sebelas
100
seratus
2
dua
12
dua belas
101
seratus satu
3
tiga
13
tiga belas
200
dua ratus
4
empat
14
empat belas
1.000
seribu
5
lima
15
lima belas
1.000.000
sejuta
6
enam
16
enam belas
7
tujuh
17
tujuh belas
8
delapan
18
delapan belas
9
sembilan
19
sembilan belas

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Straßenverkehr auf Bali


Be patient and smile - eine der ersten und wichtigsten Sachen, die ich gelernt habe als ich nach Bali gekommen bin. Und es hilft in den meisten Situationen - auch im Verkehr.


Auf Bali herrscht ein reger Verkehr auf den Straßen und wird von Jahr zu Jahr dichter. Auf der Insel kann es jederzeit zu Verkehrsbehinderungen kommen, sodass man für ein paar Kilometer wesentlich länger braucht als geplant. Dafür kann es viele Gründe geben. Ein Autounfall, eine Straßensperrung durch eine Zeremonie, Reisebusse aus Java während der Schulferien und zu Feiertagen, ein schlechter Straßenzustand, plötzliche Regenfälle, usw. Die Hauptstadt Denpasar erliegt regelmäßig in den Stoßzeiten einem Verkehrszusammenbruch. Übt euch also in Geduld und freut euch, wenn es doch schneller geht als gerade behauptet.
Seit September 2013 sind die Bauarbeiten an der Hauptstraße der Sunset Road fertig, darüberhinaus wurde eine Verbindungsbrücke nach Sanur gebaut, dieses hat den Verkehr um einiges erleichtert, jedoch gibt es immer noch verhöhtes Verkehrsaufkommen in Stoßzeiten.



Es gibt mehrere Möglichkeiten, auf Bali herum zu reisen. Einige nehmen an organisierten Touren teil, andere mieten ein Auto mit Fahrer oder sitzen selber hinter dem Steuer, oder aber sie benutzen öffentliche Verkehrsmittel. Am teuersten aber sichersten sind die organisierten Fahrten. Preislich günstiger ist es, sich ein Auto mit Fahrer zu mieten. Unabhängiger seid ihr wenn ihr euch selber ans Steuer setzt, der Preis ist Verhandlungssache, liegt aber monatlich bei rund 1-1,5 mil. Auf Bali  herrscht Linksverkehr, was anfangs gewöhnungsbedürftig ist, und die Einheimischen fahren, mit europäischen Augen betrachtet, sehr chaotisch, daher ist immer Konzentration im Verkehr gefordert. 

Die einzigen öffentlichen Verkehrsmittel sind sogenannte Bemos oder Busse. Solltet ihr euch an den öffentliche Verkehrsmittel ausprobieren wollen, solltet ihr wissen, dass diese nach Einbruch der Dunkelheit nur noch sehr selten verkehren. Oft sind die Fahrzeuge völlig überfüllt und Sie haben u.U. sehr engen Körperkontakt mit den Mitreisenden.  Aircondition ist nicht vorhanden, es sei denn, Sie benutzen Überlandbusse nach Java. An Bus- und Bemostationen gibt es keine festgelegten Abfahrt- und Ankunftzeiten, man muss meist solange warten bis das Fahrzeug voll ist, bevor es sich in Bewegung setzt. Wenn Sie irgendwo zusteigen wollen, stellen Sie sich einfach an den Straßenrand und stoppen herannahende Bemos/Busse durch Handzeichen  (bei ausgestrecktem rechten Arm mit der Hand zum Körper winken, Handfläche dabei nach unten zeigend). Bevor Sie einsteigen müssen Sie erst den Fahrpreis aushandeln . Zwar gibt es einen offiziellen Preis, aber in der Regel wird man von Ihnen einen etwas erhöhten Preis verlangen. Wenn Sie aussteigen möchten, was jederzeit unterwegs möglich ist, rufen Sie dem “Kernet”, meist ein junger Mann, der das Fahrgeld einsammelt, “stoppa” bzw. “kiri” (links ran) zu. 

Darüber hinaus ist es natürlich möglich sich mit dem Taxi fortzubewegen. Einige Studenten fahren 3 mal wöchentlich mit dem Taxi zum Campus. Abhängig von der Entfernung variiert natürlich auch der Fahrpreis, teilt man sich diesen mit anderen Studenten, ist das aber durchaus überkömmlich. Abends und vorallem beim Weggehen oder Alkoholkonsum solltet ihr immer ein Taxi nehmen, das ist sicherer und kann unter Umständen Leben retten.



Die meisten Studenten mieten jedoch ein Motorrad oder Roller für die Studienzeit. Dies bietet maximale Freiheit sowhl zeitlich als auch geldlich. Jedoch ist noch mehr Vorsicht geboten beim Roller fahren, der Verkehr ist unübersichtlich und chaotisch. Bevor ich nach Bali gekommen bin, bin ich selbst noch nie Roller gefahren. Anfangs dachte ich, ich werde hier nie fahren, doch da es die einfachste und schnellste Art ist sich auf Bali von A nach B zu kommen, habe ichs ausprobiert und obwohl es gewöhnungsbedürftig ist, habe ich mich sehr schnell daran gewöhnt und fahre jetzt täglich.
Bezeichnend für den Verkehr auf Bali ist, dass auf den Straßen sehr wenig Platz zur Verfügung steht, d.h., der Abstand zu allen Seiten zwischen Ihrem Fahrzeug und den anderen Verkehrteilnehmern, Fußgängern, Straßenhändlern, Baustellen, usw. ist äußerst gering. 
Achtet beim Rollerverleih besonders auf funktionierende Bremsen. Wenn Menschen bei einem Unfall verletzt werden, wird automatisch der Fahrzeugführer schuldig gesprochen. Darüberhinaus halten sich Einheimische nicht zwingend an Straßenschilder und auch Ampeln werden nicht immer beachtet. Daher Augen auf und achtet auf die Straßenteilnehmer um euch herum. Leider zeigt die Erfahrung, dass der Tourist im Schadensfall, auch wenn er den Unfall nicht verschuldet hat, meist die Schuld zugewiesen bekommt.

Es gibt ein paar Faktoren auf die ihr besonders Acht geben solltet. Der Verkehr kann anfangs unübersichlich wirken, fahrt also nur so schnell, dass ihr nie die Kontrolle über euren Roller verliert. Die Straßen sind nicht überall gleich gut und kann plötzlich Löcher oder andere Beschädigungen haben. Fahrt daher nie zu dicht an anderen Fahrzeugen um genug Spielraum zum Ausweichen zu haben. In einigen Gegenden, gerade in der Nähe von Baustellen oder auf kleineren Straßen, liegt Sand auf der Straße, fahrt nicht zu schnell und vermeidet starkes Bremsen. Und zu letzt und am wichtigsten - fahrt nicht betrunken. Die Taxis sind günstig und bringen euch sicher nach Hause.

Nachdem das alles gesagt ist, möchte ich noch hinzufügen, dass das alles etwas abschreckend klingen mag. Macht euch da aber nicht so sehr den Kopf. Obwohl es nicht so scheint, als gäbe es viele Verkehrregeln, gewöhnt man sich schnell daran zu fahren und ich persönlich finde es sehr befreiend, da es ein schnelles Transportmittel ist und dir die Freiheit gibt, Bali auf eigenem Fuß zu erkunden.


                                                                                                                                                           

Freitag, 4. Oktober 2013

Traditionelle Kleidung auf Bali

Der Workshop

Donnerstag hatten wir unseren zweiten Workshop und diesmal drehte sich alles um die traditionelle Kleidung auf Bali. Gemeinsam mit den Studenten gingen wir auf den lokalen tradtionellen Markt um ein komplettes Outfit für jeden Studenten zu erstehen.
In dem Workshop geht es hauptsächlich darum die traditionelle Kleidung zu kaufen, um sie zu Tempelbesuchen, Tempelzeremonien oder anderen balinesischen Festlichkeiten zu tragen. Am Ende des Semesters haben wir einen Besuch zu einem Tempel wo wir die Möglichkeit bekommen an einer traditionellen Zeremonie aktiv teilzunehmen. Auf Bali und generell in Indonesien darf man Tempel nur mit der richtigen Bekleidung betreten. Wenn man selbst keine besitzt, hat man bei größeren Tempeln immer die Möglichkeit diese gegen eine kleinere Spende zu leihen. Und auch wenn es zu anderen Zereomien oder Festlichkeiten keine Pflicht ist die traditionelle Kleidung zu tragen, so zeigt es Respekt gegenüber den Menschen und deren Tradition.




Darüberhinaus bekamen die Studenten bei dem Workshop die Möglichkeit ihre Sprachkentnisse und ihr Verhandlungsgeschick auszuprobieren. Verhandeln ist Teil der Kultur in Indonesien. Der vom Verkäufer genannte Preis ist meist zu hoch angesetzt und kann um 20-30%, manchmal sogar mehr, runtergehandelt werden. Da viele Balinesen auf traditionellen Märkten aber kein Englisch sprechen, sind einfache Indonesisch Kenntnisse aber sehr hilfreich und zeigen dem Verkäufer auch, dass man schon längere Zeit in Indonesien ist und sich daher mit den Preisen auskennt.

Das Verhandlungsgespräch auf dem Markt verläuft meistens gleich. Nachdem man sich etwas umgeschaut hat und etwas gefunden hat was einem gefällt, fragt man "Berapa ini?" was soviel heißt wie "Wie viel kostet dies?". Nachdem der Preis genannt wurde guckt man sich das Kleidungsstück nochmal an und sagt sowas wie "Terlalu mahal! Saya boleh tawar?" - "Das ist zu teuer. Kann ich verhandeln?". Dann nennt man einen niedrigeren Preis und das geht dann ein paar Mal hin und her, bis man sich auf einen Preis geeinigt hat. Verkäufer können da manchmal etwas zäh sein und man muss dabei bleiben und nicht so schnell nachgeben.

 Nachdem wir alle gemeinsam die traditionellen Outfits erstanden hatten, gingen wir gemeinsam zurück zum Campus und lernten wie man die Kleidung richtig trägt und redeten ein wenig über die Erlebnisse, die die Studenten auf dem Markt gemacht haben. Am Ende haben wir noch ein paar Bilder in der hübsche verzierten Halle gemacht. 



Die Kleidung

Die traditionelle Kleidung in Indonesien besteht für Frauen und Männer aus verschiedenen Teilen. Frauen tragen einen Sarong, eine Kebaya und einen Selendang. Männer haben ebenfalls einen Sarong, einen Selendang, eine Kaos, einen Udeng und zu festlichen Anlässen einen zweiten Sarong.

Sarong

Der Sarong ist ein Rock, der aus einer langen Stoffbahn besteht, meist Baumwollstoff. Gehalten wird der Sarong durch einen Knoten vor dem Bauch. Die Farbe des Sarong bleibt dem persönlichen Geschmack überlassen. Man bekommt ihn in verschiedenen Farben und Mustern, zum Beispiel auch gebatikt. Blumenmuster sind vielfach den Frauen vorbehalten.
Man legt sich den Stoff so von hinten um die Hüften, daß rechts eine Ecke ist und der lange Rest irgendwo in der linken Hand ist. Besagten langen Rest knickt man an der linken Hüfte, so daß man ein verknotbares Ende hat. Die rechte Ecke ziehe man ebenfalls bis zur linken Hüfte und verknote sie mit der links gerade gemachten Falte, bitte mit Kreuzknoten! Das übriggebliebene Stück Stoffbahn ziehe man nach rechts bis über die Mitte hinaus. Dann faltet man sie in Serpentinen vor seiner Mittellinie zu einer Ziehharmonika, deren oberes Ende man von oben in den neu entstandenen Bund steckt und damit die ganze Fältelung fixiert. So ist garantiert, dass auch beim Ausschreiten genügend Stoff immer die senkrechte Schrittspalte schließen kann. Normalerweise reicht der Sarong bis an die Füße, doch kann man ihn doppelt schlagen und so kniekurz tragen, was die Bewegungsfreiheit erhöht. Darüber kommt dann die Tempelschärpe.




Selendang

Die Tempelschärpe ist ein beliebiges Stück Stoff, lang und schmal, das um die Hüften geschlungen wird und vorne verknotet wird. Die Farbe ist eigentlich beliebig, aber mit steigender Wichtigkeit des Anlasses sollte man die heiligen Farben, gelb oder weiß, wählen.

Kebaya

Die Kebaya ist eine traditionelle Bluse, die von indonesischen Frauen zu formellen Anlässen getragen wird. Heutzutage gibt es auch modern aufgefasste Kebayak, die zu kurzen Röcken, kurzen Hosen oder Jeans getragen werden.

Kaos

Das Hemd, wird traditionell über der Hose und über sämtlichen Lagen der Wickelröcke getragen. Für den Touristen o.k. ist jedes weiße Hemd mit Kragen (Hemdkragen oder Stehkragen), der Balinese trägt das Hemd immer weiß oder chamois, die gesellschaftliche Elite sogar in Seide. Muster oder Damaszierung sind bei Männern hier unüblich. Für legere Anlässe ist dagegen das Batikhemd angemessen.

Udeng

Das ist die korrekte Kopfbedeckung, in Form eines Wickels um die Stirn, mit einem Knoten vorn geschlossen, oben von zwei herausragenden, mehr oder weniger kunstvoll gefalteten Zipfeln bekrönt.

Zweiter Sarong 

Bei festlichen Anlässen wird über dem ersten Sarong ein zweiter Schmucksarong getragen. Der zweite Sarong ist meist ein hellglänzender Stoff mit Damaststruktur (Blattmotive, Ranken o.ä.) und breiter Zierborte am unteren Rand, insgesamt weniger lang (oder breit) als ein Sarong, so daß er den Körper gerade einmal umschließt. Er ist für festliche Anlässe weiß oder gelb (sakrale Farben). Die Wohlhabenderen leistet ihn sich aus Seide, die meisten tragen die Polyester-Version. Erst wird der Sarong wie oben angelegt. Man legt sich den zweiten Sarong dann von hinten um die Hüften, verknotet die linke Ecke mit der Schärpe, führt die Schärpe im Uhrzeigersinn um sich herum und verknotet das freie Ende der Schärpe mit der rechten vorderen Ecke des Übersarongs. Die Spalte sollte genau in der Körpermitte liegen.

Die Farben

Die Farbe ist wichtig. Weiß wird für alle Zeremonien und Tempelfeste geeignet. Schwarz ist für Verbrennungsriten geeignet. Farbig und mit goldenen Brokatfäden zeichnet eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit an. Zum Beispiel haben alle Musiker eines Gamelan-Orchesters (die traditionellen Musiker) einheitliche Udengs aus blauem Brokat oder ähnlichem.





Mittwoch, 2. Oktober 2013

Kulturelle Initierung und Dinner beim Governeur

Zu Besuch bei unserem Professor

 

Am Donnerstag wurde ich zu einer kulturellen Initierung bei meinem Professor in Denpasar eingeladen. Das ,International Office‘ der Udayana Universität hatte mich und 4 weitere Studenten eingeladen an der Initierung teilzunehmen.

Samstag morgen um 10 Uhr begann die Initierung mit einer kleinen Tempelzeremonie im Hauseigenem Tempel und einer Willkommensrede von Hausbesitzer und Oberhaupt der Familie Prof. Dr. I Ketut Ardhana. Nach der Willkommensrede hatten wir das Vergnügenn einen traditonellen Tanz zu sehen, der sogennannte Baris-Tanz, ein traditioneller Kriegstanz. Nach dem Tanz haben vier Professoren verschiedener Fakultäten Vorlesungen über das balinesischen Leben zu hören. Die Stimmung war sehr ausgelassen und die Familie des Professors hat uns alle sehr gut versorgt mit Tee/Kaffee und kleinen Snacks.

Die erste Vorlesung wurde gehalten von Professor Dr. Pande Dewi Jayanti über die Bedeutung balinesicher Architektur. Die zweite Lesung von Professor Dr. I Wayan Widia über balinesische Landwirtschaft, gefolgt von Professor Dr. I Ketut Ardhana über balinesische Geschichte und zum Abschluss erzählte Ibu Wisnu Maharani über balinesische Tradition und Zereomien. Dr. Satya Kumara moderierte die Vorlesungen.


  



Im Anschluss an Ibu Wisnu Maharani‘s Vortrag bekamen wir die Möglichkeit die kleinen Schälchen der täglichen Opferung zu falten und mit Blumen und Reis zu bestücken. Ibu Wisnu und ihre Kolleginnen sind alle sehr geübt da sie die Opferungen täglich selber machen. Was so einfach aussieht, ist wirklich eine Herausforderung da sowohl die Kokusnussblätter als auch die kleinen Holzstäbchen zum zusammenflechten verbrechlich sind und man mit viel Fingerspitzengefühl zusammenfügen muss. Was Ibu Wisnu normalerweise weniger als eine Minute dauert, hat mich mindestens 15 Minuten beschäftigt und das nur zum Falten. Danach konnten wir sie selber schmücken und haben ein Gruppenbild als Erinnerung an die Initierung gemacht.

In der Pause hatte die Frau des Professoren ein üppiges Lunch vorbereitet für alle Gäste. Es bestand aus verschiedenen traditionellen balinesischen Speisen: Ayam plecing (Hühnchen mit Gemüse und süßer Sauce) Urap (eine Gemüsemix aus Bohnen, Bohnensprossen, geriebene Kokusnuss, Chili), Tempe goreng kecap (Gebratener Sojabohnenkuchen mit Chili und einer Art Soyasauce), Tempe und Tahu (Gebratene Soyabohnenkuchen und Soyapaste), Soto Ayam (Klare Gemüssesuppe mit Fleischbällchen), Sate ikan (Gebratene Fisch auf Stäbchen) und Wassermelone als Nachtisch.






Nach der Lunchpause sind wir alle gemeinsam zu dem nahe liegendem Tempel Agung gegangen. Zuvor haben wir alle traditionelle Kleidung, die so genannten Sarongs von den Frauen des Hauses geliehen um später im Eintritt im Tempel gewährt zu bekommen. Dort waren wir eingeladen bei Anak Agung Ngurah Bima Wirakrama, der letzte Sohn des Königs. Dieser representierte den derzeitigen König Cokorda Ngurah Jambe Pemecutan. Wir waren eingeladen in dessen Haus und wurden willkommen geheißen mit einer warmen Willkommensrede. Es war eine große Ehre für uns sein Haus zu besuchen und vom Sohn des Königs bewirtet zu werden.
Nachdem wir etwas Zeit im Konferenzzimmer verbracht haben und dem Prinzen fragen über seine Tätigkeiten stellen konnte, wurden wir wir eingeladen in dem zum Haus angehörigem Tempel Agung. Der Tempel stammt aus dem 13.Jahrhundert und ist seither Eigentum der Königsfamilie.

  

  



Dinner beim Governeur

 

Montag Abend war ich mit ein paar Studenten eingeladen zu einem Abendessen in der Residenz des Governeurs in Denpasar. Zu derzeit war gerade eine Konferenz über Bildung und Ausbildung in Bali. Das Abendessen war den Delegierten der Konferenz gewidmet und gaben internationalen und lokalen Studenten die Möglichkeit an dem Dinner und der Konferenz teilzunehmen.

Am Anfang des Dinners sahen wir einen traditionellen balinesischen Tanz Legong Tanz. Den Legong tanzen geschmückte und geschminkte Mädchen, die Prinzessinnen gleichen. Mit ihrer Anmut wollen sie die Götter erfreuen und natürlich auch ehren. Die erzählte Geschichte ist einfach: ein Prinz und eine entführte Prinzessin sind die Protagonisten und werden durch zwei Tänzerinnen dargestellt, die gleich gekleidet sind. Eine dritte Tänzerin bietet die Darstellung des Boten und kennt das Happy End der Geschichte. Sie wird als die Condong bezeichnet.
Natürlich kann es keinen Tanz ohne Musik geben. Bei den balinesischen Tanzfesten gibt es immer das Gamelan Orchester, das verschiedene Instrumente einsetzt. Oft sind die Instrumente aus Metalldeckeln in verschiedenen Formen und Größen gemacht, die unterscheidliche Klänge erzeugen.

Nach dem Tanz hörten wir verschiedene Reden vom Governeur selbst und verschiedenen Delegierten über die Ausbildungssituation in Bali bevor wir unser sehr wohlschmeckendes Dinner genossen. Während des Dinners gaben zwei balinesische Musiker ihre Kunst zum Besten.
Zum Abschluss vom Dinner sahen wir erneut einen traditionellen Tanz. Dieser Tanz erzählte die dramatische Liebesbeziehung zwischen der weiblichen und dem männlichen Tänzer. Als Abschluss gab es eine Fotosession mit dem Governeur und den Tänzern.




 




Montag, 30. September 2013

Learning by doing


Letzten Donnerstag hatten wir unseren ersten Workshop an der Uni. Diesmal waren wir am Campus in Denpasar an der Fakultas Sastra was soviel heisst wie ,Fakultät der Literatur‘.
Im ersten Workshop ging es darum traditionel balinesische Ornamente aus Kokusnussblättern zu flechten, so wie sie in vielen Zereomien und Opferungen hier auf Bali benutzt werden. Die Ornamente werden sowohl im Alltag, als auch zu anderen Zeremonien wie Hochzeiten, Beerdigungen und auch um andere Gestände sowie Autos und Motorräder zu segnen.



Traditionen und Religion haben eine große Bedeutung auf Bali. Täglich werden kleinere Opferungen im hauseigenen Tempel gegeben und dort, wo es keinen eigenen Tempel gibt wird die Opferung meist vor die Tür gelegt. Die täglichen Opferungen bestehen aus einem kleinen quadratisch geflochtenem Schälchen, gefüllt mit Blumen, Reis und Kleingeld. Manchmal werden andere Lebensmittel wie Tee, Kaffee, Zucker oder Kokusnuss hinzugefügt. Immer dabei ist ein oder mehrere Räucherstäbchen. Die Opferungen werden gemacht um das Haus und Grund vor bösen Geistern zu beschützen.

Der Workshop begann mit einer Einführung zur Tradition und Kunst des Ornamente flechtens. Noch bis vor ein paar Jahren haben die Mütter und Töchter jeden Haushaltes die Ornamente täglich selber gemacht. Mittlerweile kann man die Ornamente auch auf traditionellen Märkten kaufen, trotz alle dem flechten die meisten Familien die Ornamente selbst.




Nach der Einführung ging es für die Stundenten dann auch schon selber ans basteln. Schnell fanden wir alle heraus, dass das ja mal gar nicht so einfach ist. Die Kokusnussblätter sind stabil und eignen sich eigentlich sehr gut zum flechten. Um das richtige Endresultat zu bekommen, muss jedoch jede Bewegung sitzen sonst sieht das Ornament im Endeffekt gar nicht so gut aus.
Die Ornamente, die die Studenten fleißig gebastelt haben werden normalerweise für verschiedene Zeremonien wie Hochzeiten oder andere Feierlichkeiten verwendet.

Um uns bei unseren Flechtversuchen zu helfen waren Mitarbeiter der Universität und lokale Englischstudenten mit in unserem Workshop. Bei der Gelegenheit konnten die BIPAS Studenten sich mit den lokalen Studenten unterhalten über das Leben und Studieren auf Bali.
Im Endeffekt hatten alle Studenten ein schönes Ergebnis und flechteten gleich mehrere. Zum Schluss nahmen wir noch ein paar Gruppenbilder.



Freitag, 20. September 2013

Das erste wohlverdiente Wochenende


Nach der ersten etwas stressigen Uniwoche, habe ich am ersten Wochenende zwei Events für die Studenten organisiert. Am Freitag gingen wir gemeinsam mit den Austauschstudenten von GoBali ins Restaurant Wingdome, um zu quatschen, Zeit miteinander zu verbringen und uns näher kennen zu lernen. Im Restaurant hatten wir die obere Etage für uns und genossen das lokale Bintang Bier für 6.000rp, umgerechnet also weniger als 0,40 Cent für ein Bier. Die Stimmung war gut und ausgelassen und wie das so ist mit trinkfreundigen Stundenten ist, tranken wir dann recht schlecht den Vorrat auf.

Im Laufe des Abends wagten sich 5 mutige Studenten sich der 7 Alarm Wings Challenge zu stellen. Die angeblich schärfsten Wings in Bali. 7 Wings mit Sauce in 7 Minuten ohne trinken, bis der Teller abgeleckt ist. Zwei Studenten kamen durch und schafften die Herausforderung, aber aus vertraulichen Quellen weiß ich, dass die folgene Nacht eine erneunte Herausforderung für alle darstellte.
Nach dem gemütlichen Zusammentreffen im Wingdome zogen die meisten Studenten weiter ins bunte Nachtleben von Kuta, wo die Nacht für viele bis zum nächsten Morgen weiterging.


 




Am Samstagvormittag ging das Programm dann auch schon mit Surfstudenten am Kuta Strand weiter. 15 tapfere Studenten quälten sich schon verhältnismässig früh aus dem Bett um an den Surfstunden teilzunehmen. Seit einiger Zeit arbeitet Asia Exchange mit der Pro Surf School Bali zusammen, wo die Studenten die guten Fazilitäten und professionellen Surflehrer für den halben Preis genießen können. Die Surfschule liegt direkt am Kuta Strand, wo die Wellen relativ klein sind und dadurch perfekte Konditionen für Surfanfänger bietet.
Die Studenten schienen alle das erste Mal Surfen zu genießen, obwohl sie nach 2,5 Studen Programm auch etwas erschöpft waren. Nach den Surfstunden konnten sie dann am Strand oder Pool relaxen und sich die Sonne auf der erschöpften Körper strahlen lassen.

Ab 16 Uhr ging es dann in der angeschlossenen Beach Lounge mit unserem Hauptevent, der Ice Breaking Party weiter. Zuerst gab es einen von den leckeren hausgemachten Burgern und ab 17 Uhr startete der DJ. Die Beach Lounge ist einfach perfekt um eine Pool Party zu machen. Ein großer Pool, zwei Etagen mit zwei Bars und die Möglichkeit sämtliche Kreativität mit Sprüngen in den Pool auszuleben. Nach der Poolparty zogen wir auch dieses Mal weiter ins treibende Nachtleben von Kuta.

Alles in allem war die erste Woche mit den Introduktionstagen, den ersten Tagen Unterricht, vielen neuen Eindrücken und einem ereignisreichem Wochenende einer voller Erfolg. Und obwohl viele sich noch an das Leben und den Alltag in Bali gewöhnen müssen, haben sich die 100 Studenten schon in das Paradies Bali verliebt. Und die erste Woche ging dann wohl für viele mit Schlafen und Relaxen am Strand zu Ende.